Das Tournesol ist weit mehr als die Summe der 16,5 Mio. € Bürgschaft. Es ist ein regionaler Anziehungspunkt. Die FWG-Fraktion hat deshalb in ihrer Fraktionssitzung einstimmig beschlossen der Sanierung des Tournesol-Bades und damit einer Bürgschaftsübernahme zu zustimmen.
„Unsere Fraktion hat intensiv die Tournesol-Vorlage beraten und wir sind dabei zur Überzeugung gelangt, dass die Sanierung des Tournesol-Bades die beste und am Ende kostengünstigste Variante für die Stadt Idstein ist“ so Andreas Ott, Fraktionsvorsitzender der FWG Idstein.
Dabei spielen vier Hauptgründe (Kosten, Daseinsvorsorge, Wirtschaftsstandort, Transparenz und Übernahme von Verantwortung) für uns eine entscheidende Rolle.
Eine Schließung von Tournesol würde unterm Strich die Stadt Idstein teurer kommen. Wir hätten eine Bauruine, deren Rückbau ebenfalls Kosten in Millionenhöhe verursacht. Ein reines Schwimmbad, egal in welcher Form, wäre erst in ferner Zukunft fertiggestellt (Planungszeit, Ausschreibungen etc.).
Mit der Sanierung geht darüber hinaus eine Verbesserung des vorhandenen Angebotes einher. So sollen unter anderem der Kinderschwimmbereich und die Sauna weiter attraktiver gestaltet werden. Somit nehmen wir Geld in die Hand um Tournesol fit für die Zukunft zu machen.
„Zweitens haben für uns die vorgehaltenen Angebote wie z. B. Schulschwimmen und Vereinsschwimmen (z. B. DLRG) eine sehr wichtige Bedeutung“, so Gerhard Dernbecher, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied der TournesolArbeitsgruppe. Vor allem das Schulschwimmen gehört für uns zur Daseinsvorsorge. Dafür zahlt die Stadt Idstein seit vielen Jahren einen Betriebskostenzuschuss. Dies sehen wir, auch in der Zukunft, als nachhaltige Investition für die Kinder dieser Stadt an. Das häufig, zu Unrecht, kritisierte Zusatzangebot im Tournesol von Sauna und Fitnessstudio senkt diesen Betriebskostenzuschuss, deshalb sollte dieser Bereich unbedingt erhalten bleiben.
Als weiterer wichtigen Punkt sieht die FWG Fraktion, dass das Tournesol ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Es werden Arbeitsplätze (direkt und indirekt) geschaffen bzw. gesichert. Aktuell arbeiten dort über 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Viele Firmen arbeiten mit Tournesol zusammen und haben dadurch gesicherte Einnahmen. Idstein hat in den letzten Jahren viele Neubürgerinnen und Neubürger dazu gewonnen. Für viele war dabei die gute Infrastruktur ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Dazu zählt auch das Tournesol. Durch die gestiegene Einwohnerzahl hat die Stadt Idstein einen höheren Anteil an der Einkommenssteuer erhalten. „Dies möchten wir nicht auf´s Spiel setzen“, so Ott weiter.
Abschließend ist uns wichtig, dass wir als Stadtverordnete auch bei schwierigen Entscheidungen den Mut haben diese (so oder so) verantwortungsvoll zu treffen. Wir als FWG Fraktion waren und sind immer zeitnah und umfassend vom Magistrat und der Verwaltung über wichtige Informationen und Kennzahlen in Kenntnis gesetzt worden, so dass wir unsere Entscheidung auf Basis dieser, zum Wohle der Stadt Idstein, getroffen haben.
Im Übrigen freuen wir uns sehr, dass der Freibadbereich ab heute wieder geöffnet ist.